Schützenverein Horneburg    und Umg. von 1856 e.V.

 

Historie...

 

Der Schützenverein Horneburg

 

1856 gründeten Bürger der Gemeinde Horneburg ihren Schützenverein, und am 28. und 29. Juni 1857 feierten sie erstmals ein Schützenfest, das als "Horneburger Vogel- und Scheiben-schießen" beim "Chaussee-Einnehmer G. Domeier, in der Nähe des Daudieker Holzes" abgehalten wurde.

Über die Gründung des Schützenvereins Horneburg u. Umg. von 1856 e.V. gibt es leider keine schriftlichen Überlieferungen mehr. Wir besitzen jedoch noch Schützenfest-Plakate aus den Jahren 1857, 1865 und 1869, die uns viel aus den ersten Jahren der Vereinsgeschichte erzählen.

Im Frühling des Jahres 1856 wird der Horneburger Kaufmann H. M. Martinius vom Marschdamm zusammen mit einigen Freunden an einem Sonntagvormittag nach Stade kutschiert sein, um dort dem Übungsschießen der Stader Schützen zuzusehen. Vielleicht hatten sie auch schon im Jahre zuvor beim zweiten Stader Schützenfest mitgefeiert. Was sie in Stade erlebten, muss sie stark beeindruckt haben; denn als sie gegen Abend durch das Alte Land wieder nach Hause gefahren waren, setzten sie sich in "Herrn Hartmanns Local" an der Lühebrücke zusammen, um alles noch einmal zu überdenken. An einem solchen Abend muss die "Horneburger Schützen Gesellschaft" gegründet worden sein.

Geschossen wurde in den ersten Jahren mit Vorderladern die etwa 15 Pfund wogen. Der Schießstand, der hinter mächtigen Buchen des "Gasthauses Waidmannsruh" versteckt lag, bot bald nicht mehr genügend Sicherheit, so dass er um 1865 in das Eichholz verlegt werden musste. Gemeint ist damit das Krähenholz westlich der heutigen Bundesstraße 73. Vierzig Jahre lang sind dort beim Gutspächter H. Wohlers die Horneburger Schützenfeste gefeiert worden. 1869 wurde Theo Schering mit 19 Jahren der jüngste Schützenkönig der Vereins-geschichte.

Als um 1880 die Vorderladergewehre durch die Hinterlader ersetzt wurden und sich damit die Tragweite und die Durchschlagskraft der Geschosse erhöhten, musste der Besitzer des Holzes, Herr Arp von Düring, seine Genehmigung kurz nach der Jahrhundertwende zurückziehen. Darauf wurde dem Verein durch den Wirt des "Kühlen Grundes" das Teichgelände hinter seinem Haus als Schießstand zur Verfügung gestellt.

Durch den Zimmermeister Hinrich Gooßen wurden hier fünf Schießstände zu je 140 Meter und ein Vogelstand zum Preis von 1.614 Mark erbaut, Wo am 8. und 9. Juli 1906 das 50. Jubiläumsschützenfest gefeiert wurde.

Auf dem Wiesengelände im Bullenbruch, das dem Schützenverein durch den Herrn Rittmeister Otto von Düring zu Verfügung gestellt wurde konnte 1924 erstmals auf dem heutigen Gelände ein Schießstand errichtet werden. Am 13. Juli 1924 erfolgte die Einweihung des neuen Schießstandes mit einer Festrede unseres Schützenbruders Rittmeister Otto von Düring. Aus diesem Anlass schenkte er dem Schützenverein das Gelände auf dem der Schießstand errichtet war, und noch die Fläche des heutigen Schützenplatzes. Zum Dank für dieses hochherzige Geschenk, das die künftige Entwicklung des Vereines entscheidend beeinflusste, veranstalteten die Horneburger Schützen zum Geburtstag ihres Schützenbruders Otto von Düring am 8. August 1924 einen Fackelumzug zum Schloss am Marschdamm und ernannten ihn zum Ehren-Vorsitzenden.

 

Die Gründung des Schützenvereines

Der Horneburger Hafen

Die 50 bis 70 t goßen Ewer, die mit der Flut mehrmals wöchentlich die Lühe heraufkamen, brachten Getreide für die Mühle Sierke am Marschdamm. Für die Durchfahrt unter der Lühebrücke waren oft nur 5 cm unter dem Kiel oder über den umgelegten Masten frei. Oft reichte die Durchfahrtshöhe aber auch trotz aller Bemühungen nicht aus; dann wurden - auch nachts - Friedel und Herbert Bösch mit ihren Eltern und auch Heinrich Hartmann herausgetrommelt, um das Schiff unter der Brücke "durchzudrücken", d.h., sie sprangen auf das Schiff und drückten mit ihren Buckeln gegen die Träger der Brücke das Schiff Meter für Meter unter der Brücke durch.

Auf der Rückfahrt nahmen die Ewer Kartoffeln von der Geest mit. Die Pferdefuhrwerke aus dem Harsefelder Raum mit Kartoffeln standen vor der Verladung oft in langer Schlange auf dem Marschdamm.

Es wurden im Horneburger Hafen auch Ziegelsteine aus Kehdingen gelöscht und mit Pferdefuhrwerken zu den einzelnen Baustellen in Horneburg gefahren. So ist das Pastorenhaus in der Issendorfer Straße als eines der letzten Häuser mit solchen Ziegelsteinen gebaut worden. Für die Rückfahrt lud man Feldsteine für den Deichbau an der Elbe. Vor der Verladung wurden sie am Hafen zerkleinert. Die Karren hatten hinten eine Rolle, damit man die zu schweren Steine auf den Steg rollen und dann ins Schiff kippen konnte.

Als Ende der zwanziger Jahre die Lastkraftwagen den Schiffen immer mehr Konkurenz machten, wurde die Schiffahrt im Horne-burger Hafen um 1930 eingestellt. (nach den Erinnerungen unseres Ehrenmitgliedes Friedel Bösch)

Die ersten Jahre

Über die Gründung des Schützenvereins Horneburg gibt es leider keine schriftlichen Überlieferungen mehr. Wir besitzen jedoch noch Schützenfest-Plakate aus den Jahren 1857, 1865 und 1869, die uns viel aus den ersten Jahren der Vereinsgeschichte erzählen.

Im Frühling des Jahres 1856 wird der Horneburger Kaufmann H.M. Martinius vom Marschdamm zusammen mit einigen Freunden an einem Sonntagvormittag im Zweispänner nach Stade kutschiert sein, um dort dem Übungsschießen der Stader Schützen zuzusehen. Vielleicht hatten sie auch schon im Jahr zuvor beim zweiten Stader Schützenfest mitgefeiert. Was sie in Stade erlebten, muß sie stark beeindruckt haben; denn als sie gegen Aben durch das Alte Land wieder nach Hause gefahren waren und die Pferde versorgt hatten, setz-ten sie sich in "Herrn Hartmann´s Local" an der Lühebrücke zusammen, um alles noch einmal zu überdenken. An einem solchen Abend muß die "Horneburger Schützen Gesellschaft" gegründet worden sein.

Beim "Chaussee-Einnehmer G. Domeier in der Nähe des Daudieker Holzes" hat in der ersten Jahren das "Horneburger Vogel- und Scheibenschießen" stattgefunden. Geschossen wurde mit Vorderladern, die etwa 15 Pfund wogen. Da freihand geschossen wurde, bedeutete das Schießen eine große Kraftanstrengung. Der Schießstand, der hinter mächtigen Buchen des jetzigen Gasthauses "Waidmannsruh" versteckt lag, bot aber wohl bald nicht mehr die erforderliche Sicherheit, so dass er um 1865 in das Eichenholz verlegt werden musste. Gemeint ist damit das Krähenholz westlich der heutigen Bundesstraße 73.

Vierzig Jahre lang sind dort beim Gutspächter H. Wohlers die Horneburger Schützenfeste gefeiert worden. 1969 wurde Theo Schering mit 19 Jahren der jüngste Schützenkönig der Vereinsgeschichte. Er muss sein Schützenvolk gut regiert haben, denn neun Jahre später errang er erneut die Königswürde.

Der neue Schießstand

Als um 1880 die Vorderladergewehre durch die Hinterlader ersetzt wurden und sich damit die Tragweite und die Durchschlagskraft der Geschosse erhöhte, war der Schießstand im Krähenholz nicht mehr sicher genug, und der Besitzer des Holzes, Herr Arp von Düring, mußte seine Genehmigung für den Schießstand und den Festplatz kurz nach der Jahrhunderwende zurückziehen. Darauf stellte der Wirt des "Kühlen Grundes", Herr Fritz Krämer, dem Verein das Teichgelände hinter seinem Hause als Schießstand zur Verfügung.

Der Zimmermeister Hinrich Gooßen erbaute zum Preis von 1.614 Mark fünf Schießstände zu je 140 Meter und einen Vogelstand. Im Protokoll heißt es weiter: "Ferner wurde beschlossen den Schützenverein im Vereinsregister eintragen zu lassen. Und wird dem Vorstand mit der Commission zusammen auferlegt, die Sache weiter zu veranlassen. C. Dronia, H. Leue Schriftführer, H. Meldau, F. Grimm, G. Engelke." Damit erhielt der Verein wohl seinen endgültigen heutigen Namen. Die gerichtliche Eintragung erfolgte jedoch erst um 1924. Seit 1895 konnten die Schützenbrüder mit ihren Damen nach dem Fest "erleuchtet" nach Hause gehen; denn seit 1895 hatte Horneburg ein eigenes Elektrizitätswerk. Es stand beim Haus "Melzer" in der Langen Straße.

Der Antrag

Am 13. August 1905 stellte der Schützenbruder W. Bröcker den Antrag, "ob es nicht angebracht sei, beim Ortsausschuß den Antrag zu stellen, dass der jeweilige Schützenkönig von den Gemeinden Lasten befreit zu sein, und wird durch Stimmenmehrheit beschlossen, den Antrag zu stellen."

Trotz emsigen Suchens in den Akten der folgenden Jahre konnte der Chronist nicht ermitteln. wie der Fleckensvorsteher den Antrag aufgenommen hat. Wir müssen jedoch annehmen, dass die Schützenkönige brav weiter ihre Steuern bezahlen mussten, wie es nachweislich leider bis zum heutigen Tag geblieben ist. Im Jahre 1909 sah man sich sogar gezwungen, den Vierteljahresbeitrag von einer Mark auf eine Mark und fünfzig Pfennig zu erhöhen, damit in jedem Jahr ein Schützenfest gefeiert werden konnte.

Das 50. Jubiläum

Das 50. Jubiläumsschützenfest am 8. und 9. Juli 1906 fand bereits auf dem neuen Schießstand und Festplatz im "Kühlen Grunde" statt. Es wurden dazu die Nachbarvereine Buxtehude, Stade, Altkloster, Harsefeld, Bremervörde, Moisburg, Hollenstedt, Elsdorf, Estebrügge, Himmelpforten und Zeven eingeladen. Über den Verlauf des Jubiläumsfestes sind leider keine Aufzeichnungen mehr vorhanden. Es war das Jahr, in dem man in Horneburg das erste von den Brüdern Fritz und Theo Reuter erworbene Automobil bestaunen konnte.

Unser Ehrenmitglied Wilhelm Klug berichtet, dass der Horneburger Schützenverein von jeher enge freundschaftliche Verbindungen zu den Nachbarvereinen hatte. Zum Schützenfest sammelten sich die auswärtigen Gäste, die mit Pferdefuhrwerken angereist waren, jeweils in den verschiedenen Gastwirtschaften an den Ortseingängen. Nachdem die Pferde versorgt waren, ist es an diesen Treffpunkten beim Erzählen der Neuigkeiten sicher stets recht fröhlich zugegangen, bis man schließlich beschwingt zum Festumzug aufbrach.

Die Vereinsfahne

Im Januar 1910 beschloß der Verein die Anschaffung einer Vereinsfahne. Am 13. Februar 1910 konnte der Vorsitzende der Generalversammlung bereits mitteilen, dass durch Spenden "bis Dato ein Betrag von M 406,25 zur Anschaffung einer Fahne zur Verfügung stehen. Die Versammlung beschließt eine neue Zeichnung von der Firma Reincke, Hannover einzufordern und bleibt dem Vorstande das Weitere überlassen. Der Preis für die Fahne ist auf M 250,- festgesetzt."

Die Fahne besitzt der Verein heute noch. Sie war jedoch im Laufe von sieben Jahrzehnten arg zerschlissen und wurde 1979 durch Spenden der Schützenschwestern und Schützenbrüder von Fräulein Wilhelmine Fitschen, Horneburg, in monatelanger Arbeit restauriert.

Abstimmung

Über die Durchführung eines Schützenfestes wurde Damals in jedem Jahr neu abgestimmt, und über die Ausschreibung und Besetzung für die Musik erhitzten sich bereits vor einhundert Jahren die Köpfe. Auch der Ablauf der Schützenfeste war unter-schiedlich. So heißt es zum Beispiel 1912:

"Die Versammlung beschließt in diesem Jahr ein Schützenfest wiederzufeiern und zwar an dem festgesetzten Termin. Der Verein pachtet für die beiden Schützenfesttage, vorläufig versuchsweise auf ein Jahr von Herrn Kremer den Festplatz außer dem Platz vor seinem Hause für M 150,-. Der Verein hat das Recht sämtliche Schau- und Kuchenbuden zu vermieten und dafür die Platzmiete einzunehmen. Ebenso verpachtet der Verein die Festzelte."

1913 wird die Musik "Herrn Joh. Leue, hier, für M 220,- übertragen."

Horneburg um die Jahrundertwende

 

Nach dem 1. Weltkrieg

Der 1. Weltkrieg unterbrach das Vereinsleben nachhaltig. Aus dieser Zeit sind keine Aufzeichnungen erhalten geblieben. Erst 1921 konnte die Tradition der Horneburger Schützenfeste fortgesetzt werden. Nach den langen Kriegs- und Nachkriegsjahren hatten offensichtlich viele Menschen den Wunsch, sich in einem Verein sportlich oder gesellig zu betätigen, und so hatte auch unser Schützenverein in jener Zeit einen starken Mitgliederzuwachs zu ver-zeichnen. Er zählte jetzt 146 Mitglieder.

1922 wurde erstmals ein Wintervergnügen gefeiert. Es fand in Stechmanns Gasthaus statt. Die Durchführung der Schützenfeste scheint damals jedoch recht schwierig gewesen zu sein. So heißt es am 8. Juni 1922 bei der Planung für das Schützenfest:

" Der Vorstand wird versuchen ein Schützenzelt zu bekommen. Sollte ein Zelt zum angemessenen Preise zu pachten sein, so soll das Fest in der althergebrachten Weise auf dem Schützenplatz im Kühlen Grunde gefeiert werden. Es soll dann dem Vorstand überlassen bleiben alles Weitere mit den Wirten zu vereinbaren. Sollten die Vergnü- gen im Orte gefeiert werden müssen, so wurde mit 25 gegen15 Stimmen angenommen, dass in 2 Sälen getanzt und in einem dritten Lokal eine Sängergesellschaft auftreten soll."

Schließlich konnte das Schützenfest 1922 dann doch auf dem Schützenplatz gefeiert werden.

Ein neues Gelände

Während der Inflationszeit wird am 5. Juli 1923 die Musik "Herrn Theo Leue für 2.000 000 M übergeben. Der Eintritt für Herren soll an jedem Festtag 10.000 M, für Damen 500 M betragen." Der Schießstand im Kühlen Grunde war jedoch in der Kriegszeit stark verfallen, und so war man bemüht, ein neues, möglichst vereinseigenes Gelände für einen Schützenplatz und Schießstand zu finden.

Auf der Suche nach einem geeignetem Grundstück sprach sich die dazu gewählte Kommission mit dem Vorsitzenden Heinrich Meldau für das von Herrn Rittmeister Otto von Düringdem Verein zur Verfügung gestellte Wiesengelände im Bullenbruch aus. Der Schriftführer D. Augustin schreibt dazu im Protokoll der Generalversammlung vom 28. Februar 1924:

"Punkt I. Wo soll der Schießstand errichtet werden? Es wurde von der Generalversammlung fast einstimmig beschlossen, den neu zu bauenden Schießstand auf dem von Herrn Rittmeister von Düring zur Verfügung gestellten Gelände auszuführen.

Punkt II. Wie soll der Schießstand gebaut werden? Von der Generalversammlung wurde einstimmig angenommen, den Schießstand nach der Ausführung des Herrn Kreisbaumeisters Brandes, Stade, zu bauen. Es sollen 2 Stände a 300 Meter und 6 Stände a 175 Meter errichtet werden.

Punkt III. Finanzierung. Jedes Schützenmitglied ist verpflichtet, einen Sonderbeitrag von 20,- M in 4 Raten zu zahlen, die nicht zurückvergütet werden. Diese 20,- M sollen von den freiwillig gegebenen Darlehen in Abzug gebracht werden. Die Raten sind zu zahlen am 15. März, 15. April, 15. Mai und 15. Juni 1924.

Punkt IV. Wahl einer mit ganzer Vollmacht zum Bau des Schießstandes zu wählenden Kommission. Als Kommission zur Ausfüh-rung des Schießstandes sind die Schützenbrüder Rittmeister von Düring, H. Meldau, Klaus Merkens, Joh. Meinke sen., W. Stahmleder, W. Schwarz und W. Weichert gewählt. Der Kommission ist ganze Vollmacht erteilt.

Punkt V. Der Schützenverein trägt die Erbauung des ganzen Schießstandes. Die im Schießzelt eingebaute Wirtschaft soll verpachtet werden.

Punkt VI. Zum Anwerben von Zeichnungen (Darlehen) zum Bau des Schießstandes sind für die Umgegend die Schützenbrüder W. Weichert und H. Witz bestimmt. Für Horneburg: Schützenbrüder Richard Koch, Carl Plötzky, Carl Leue."

Zur weiteren Finanzierung zum Bau des Schießstandes ließ man sich für M 75,- 12.000 Bausteine drucken: Sie wurden zu je 12 Stück mit einer Befürwortung des Herrn Landrates an etwa 150 Schützenvereine im Deutschen Reich verschickt. Ich fand u.a. folgende Anschriften:

" Privilegierte Schützengesellschaft zu Bischofswerda"

" Büchsenschützen-Kompanie Weimar"

" Jenaer Scharfschützen e.V."

" Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Coburg"

ferner: Heidelberg, Bitterfeld, Magdeburg, Tangermünde, Spandau und viele andere. Bis auf den "Stendaler Schützenverein", der 3,- Mark schickte, und die "Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Tell e.V. Kulmbach", die für 6 Mark Bausteine verkaufen konnte, wurden alle anderen Bitten abschlägig beschieden. So liest man zum Beispiel aus Haspe:

"Liebenswerte Schützenbrüder!

Im Besitze Ihres Schreibens muss ich leider mitteilen, dass unsere Mitglieder in der am letzten Sonntag stattgefundenen Versammlung von den Bausteinen wenig erbaut waren."

oder aus Uerdingen:

" Unser Verein ruht schon die ganzen Jahre wegen der Besatzung, unsere Scheibenstände sind beschlagnahmt, so dass wir überhauüt nicht in der Lage sind, irgend eine Veranstaltung auszuführen, wodurch wir eine Einnahme erzielen könnten."

Die meisten der vielen Antwortschreiben sind sehr ausführlich gehalten und spiegeln ein recht eindringliches Bild über die schwierige Situation der meisten deutschen Schützenvereine in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg wider.

Einweihung des Schießstandes

Am 13. Juli 1924 erfolgte die Einweihung des neuen Schießstandes mit einer Fest-rede unseres Schützenbruders Otto von Düring. Aus diesem Anlaß schenkte er dem Verein das Gelände, auf dem der Schießstand errichtet war, und noch die Fläche des heutigen Schützenplatzes. Nach 68 Jahren seit seiner Gründung hatte der Schützenverein Horneburg damit auf einer etwa 3 ha großen Fläche einen eigenen Schießstand und einen eigenen Schützen-platz. Zum Dank für dieses hochherzige Geschenk, das die künftige Entwicklung des Vereins entscheidend beeinflußte, veranstalteten die Horneburger Schützen zum Geburtstag ihres Schützenbruders Otto von Düring am 8. August 1924 einen Fackelumzug zum Schloß am Marsch-damm und ernannten ihn zum Ehren-Vorsitzenden.

" Durch den neuen, modernen Stand, der allen Vorschriften des Deutschen Schützenbundes entspricht, wurde der Schießsport im Verein wieder stark belebt. Vom April bis in den Herbst hinein wird namentlich an den Sonntagen auf dem neuen Stand eifrig geschossen. Um auch dem Freihandschießen zu seinem Rechte zu verhelfen, wurde am 30. Juli 1927 die Gründung eines Freihandschießvereins beschlossen.

Im Jahr 1927 wurde der Kreisschießverband-Stade gegründet, der unser Verein als Mitglied beitrat. Das erste Kreisverbandsschießen fand am 9. September 1928 hierselbst statt."

(Aus der Festschrift zum 75-jährigen Jubiläum 1931)

Das Stader Tageblatt berichtete dazu: "Wenn der Herbst naht, beginnen auch die Ablschlußprüfungen im Schießsport; so fand das unterelbische Freihandschießen bereits in Horneburg statt, und ist vom Festort in anerkennenswerter Weise promt abgewickelt worden."

 

Anträge und Beschlüsse

Zum Schützenfest 1924 empfahl sich auf dem Festplatz "Heinr. Rathjens Tanzzelt" mit großem Festball an beiden Tagen "bei dezenter Musik".

In der Generalversammlung am 27. März 1925 "wird angeregt, beim Ausmarsch am Schützenfest keinen Strohhut zu tragen. Ferner wurde über evtl. Anschaffung von Schützenjoppen gesprochen. Es sollen die Schneidermeister sich über gleiche Verarbeitung beraten...

Schützenbruder W. Schering stellte den Antrag, die erste Blende um 5 cm zu erhöhen, wenn die Sicherheit es gestattet. Vom Schützenbruder Fritz Reuter wurde der Antrag gestellt, die Scheiben zu überdachen. Sobald die Mittel des Vereins es erlauben, soll es die erste Aufgabe sein...

Den eifrigen Bemühungen des Schützenbruders Klaus Merkens ist es gelungen, von Herrn Oberförster Lüdecke vom Forstamt Stade ca. 200 Stück Eichen- und Buchen-pflanzen als Geschenk für den Verein zu erhalten; ihm wird hierfür der ganz besondere Dank des Vereins ausgesprochen..."

Von nun an wuchs der Schützenpark mit seinen mächtigen, jetzt 56 Jahre alten Baumgruppen neben dem damals schon vorhandenen Baumbestand heran, der in der Niederung im Südosten des Fleckens Horneburg eine imposante Kulisse bildet. 1933 wurde die Baumpflanzung noch einmal abgerundet, als der damalige Schützenkönig Hinrich Witz dem Verein eine Reihe jungen Lindenbäume schenkte. Die Baumgruppe parallel zum Schießstand wurde darum "Hinrich-Witz-Allee" getauft.

Am 22. April 1928 wurde Rudolf Löhden einstimmig als Vorsitzender gewählt und der bisherige Vorsitzende Heinrich Meldau, der von 1928 bis 1953 nach Nordamerika auswanderte, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Beide Schützenbrüder haben sich als Vorsitzende große Verdienste um die Entwicklung des Schützenvereins Horneburg erworben.

1828 starb der Ehrenvorsitzende Otto von Düring. Zu seiner Erinnerung wird seit 1929 bei jedem Schützenfest auf der "Otto von Düring´schen Erinnerungsscheiben" um die höchste Ringzahl geschossen.

Bereits 1926 konnten auch die geselligen Veranstaltungen während der Schützenfeste auf dem Schützenplatz in einer provisorischen Schützenhalle gefeiert werden. Schützenbruder Klaus Merkens hatte sie auf eigene Rechnung erbaut. Die Tanzfläche war 9 x 15 Meter groß. Nach jedem Schützenfest wurde die Halle wieder abgebaut, und als man sie 1930 erstmals für das nächste Jahr hatte stehen lassen, brannte sie im Herbst 1930 ab. Da sie aus trockenen Kiefernbrettern bestand, war sie in wenigen Minuten vernichtet, so dass auch die Freiwillige Feuerwehr Horneburg mit ihrer Magrius-Motorspritze nichts mehr retten konnte.

Die neue Festhalle

Aber der unermüdliche und uneigennützige Schützenbruder Klaus Merkens hatte schnell Pläne für die Erbauung einer neuen Festhalle mit massivem Sockel. In der Urkunde über die Errichtung der Festhalle heißt es u.a.:

"Frau K. Merkens baut auf dem, dem Schützenverein Horneburg gehörendem Grund-stück in Hopfenhöfen eine Festhalle im Wert von circa RM 12.000,- fix und fertig mit Beleuchtungsanlage und genügend großem Feuerherd...

Frau Merkens verpachtet dem Schützenverein diese Halle zunächst auf 10 Jahre, und zwar bis zum 1. Januar 1941 zum jährlichen Pachtzins von RM 450,-. Für Lichtanlage und Feuerherd kommen jährlich 150,- M hinzu, also insgesamt RM 600,-. Der Schützenverein gibt zum Bau der Halle Frau K. Merkens ein Darlehn von 8.000,- RM."

Anläßlich des 75jährigen Jubiläumsschützenfestes war die Einweihung der neuen Festhalle. Viele auswärtige Schützen kamen, um dem Horneburger Schützenverein zu seinem 75. Geburtstag zu gratulieren. Leider wurde der Festzug am 1. Festtag durch einen schweren Gewitterregen gestört. Am 13. Juli wurde im Schützenpark nach Ein-tritt der Dunkelheit ein "Großes Prachtfeuerwerk" entzündet.

 

Die Jubiläumsmajestäten waren:

Wilhelm Merkens II, Schützenkönig

Hermann Saul, Vogelkönig

Gerd Heinssen, Jungschützenkönig

Karl Walther, Jungschützenvogelkönig

 

Die Kriegszeit (1933 - 1945)

Das Herannahen der verhängnisvollen Zeit des Nationalsozialismus läßt sich durch Artikel in den Heimatzeitungen vielfach belegen. So berichtet das Stader Tageblatt am 7. September 1931 über eine "Nationalsozialistische Tagung auf dem Dobrock" die mit einem "Feldgottesdienst" und der "Weihe von drei neuen Sturmfahnen" durch einen Pastor eingeleitet wurde. Schon hier werden deutlich die künftigen Methoden der "Partei" sichtbar.

Am 31. Oktober 1933 stirbt der Vorsitzende Rudolf Löhden im Alter von 61 Jahren, und Schützenbruder Otto Roffmann tritt bis 1938 die Nachfolge an.

Im Frühjahr 1933 soll ein "Heimatfest" mit Beteiligung aller Horneburger Vereine und Verbände dazu beitragen, die nationalsozialistischen Ideen den Bürgern nahezubringen.

Am 27. Dezember 1933 findet im Hotel Kaiserhof in Stade eine "Außerordentliche Versammlung des Niederelbischen Bezirksvereins für Freihandschießen" statt: Das Protokoll enthält folgende aufschlußreiche Sätze:

"Schützenbrüder!

Mit Ablauf dieses Jahres beginnt für unser deutsches Schützenwesen ein neuer Kurs, und damit haben wir heute über Sein oder Nichtsein unseres Niederelbischen Bezirksvereins zu beraten. - Ich glaube aber, dass wir von der alten Garde vor der Zukunft, wie sie uns heute gezeigt wird, nicht zu bangen brauchen...

Wenn heute allgemein die Jugend führend sein soll, so wollen auch wir dieses begrüßen. Wir sind aber auch noch jung genug, um nach unserem alten Geist den nationalen Sinn von heute zu erfassen und in diesem Sinne weiterzustreben wie bisher. Es ist bei uns allen restlos der Wille vorhanden, sich anzupassen und wenn nötig, sich umzustellen, aber nicht aufzugeben! Somit sagen wir vom Vorstand: Die Bahn frei und legen damit unser Amt nieder, verpflichten uns aber, bis zur Neuregelung die Geschäfte fortzuführen und danken für das uns stets entgegengebrachte Vertrauen."

Im Juni 1934 findet in Horneburg ein "vorbildlicher Kameradschaftsabend des Sturmes 33/31" statt. Dem Niederelbischen Tageblatt ging darüber folgender Bericht zu:

" Der Entschluss, entgegen der Meinung der Horneburger Spießbürger und der in diesem Ort noch ziemlich stark vertretenen Moralfatzken, einen in unserem Sinne geführten deutschen Abend steigen zu lassen, war bereits seit Wochen gefaßt...

Entgegen dem Wunsch derjenigen Horneburger, die nun einmal die Ewiggestrigen bleiben werden, war der Saal des Parteilokales lange vor Beginn restlos gefüllt.

Ein deutscher Tanz beendete den Kameradschaftsabend der SA in Horneburg, ein Abend, der trotz der Gegenwünsche gewisser Kreise vorbildlich und nachahmenswert war."

Seit 1934 findet jährlich ein sogenanntes "Opferschießen für das Winterhilfswerk" statt, an dem sich alle Schützenvereine des Deutschen Schützenbundes beteiligen müssen. Auch kleinste nach dem Opferschießen noch ausstehende Geldbeträge werden vom "Kreissportleiter der NSDAP" ständig angemahnt.

 

Am 25. Juli 1937 erhält der Schützenverein Horneburg folgendes Schreiben der NSDAP:

" Bei dem von Ihnen veranstalteten Schützenfest sind lt. der uns vorliegenden Meldung keine Sportgroschen von Ihnen verausgabt worden. Lt. gesetzlicher Bestimmung ist bei allen sportlichen Veranstaltungen der Sportgroschen zu erheben und haben Sie somit gegen die Verfügung des Reichsministers des Innern vom 30. August 1934 Nr. III: 4100/19.6. verstoßen.

Wir überreichen Ihnen anliegend ein nachträgliches Sportgroschen-Erhebungsblatt und erwarten Überweisung des Gegenwertes der nicht von Ihnen verausgabten Sport-groschen bis zum 30. ds. Mts. auf unser Postscheckkonto...

Wir ersuchen um Einhaltung des Termins in Ihrem eigenen Interesse."

So grotesk uns dieses Mahnschreiben heute auch anmuten mag, so sehr zeigt es doch, wie die Nationalsozialisten des Menschen jeglichen Freiraum nahmen. Sind noch in den zwanziger Jahren die Schriftstücke des Horneburger Schützenvereins mit "Schützengruß" oder "Treudeutschem Schützengruß" unterzeichnet, so heißt es 1933 "Schützenheil - Heil Hitler!" und schließlich seit etwa 1936 nur noch "Heil Hitler!"

 

Der Vorsitzende des Horneburger Schützenvereins muß sich jetzt "Vereinsführer" nennen. Es wird die neue "Anrede- und Grußordnung" bekanntgegeben; und so werden aus "Schützenbrüdern" jetzt "Schützenkameraden" und tragen den "Schützen-einheitshut". Selbst die Vereinssatzungen werden zu "Einheitssatzungen" umgeformt. Im "gesamten deutschen Reichsgebiet" werden "vom Deutschen Schützenverbande Bestimmungen herausgegeben, nach denen jeder Volksgenosse sich am Schießen beteiligen und Volksschützenkönig werden kann."

Ein Horneburger Schützenbruder schreibt 1935 aus Bayern, wo er sich zur Kur aufhielt, an den damaligen "Vereinsführer" des Schützenvereins Horneburg:

" ...Wir ordnungsliebenden Norddeutschen regen uns viel zu viel bei dem ganzen Kram auf und nehmen alles viel zu wichtig. Sie müßten mal hier unten in Bayern hören und sehen, da würden Sie staunen! Alles mit der Ruhe, so lassen Sie es uns man in diesen Schützendingen auch halten, wer weiß, was uns der neue Schützenbund bringt..."

1938 wird Schützenbruder Bernhard Gerkens Vorsitzender unseres Vereins. Während der 30er Jahre wurde laufend an der Vervollkommnung und Verbesserung des Schießstandes und des Festplatzes gearbeitet. So wurde 1937 der Kleinkaliber Schießstand auf 50 Meter herangebracht. 1938 wurden Schieß- und Festhalle in Eigenarbeit der Schützen vom Vordamm her mit einwandfreiem Trinkwasser versorgt, so dass der leidige Pendelverkehr mit Kannen und Kübeln endlich aufhörte. 1939 wurde neben der Schießhalle eine Toilettenanlage gebaut.

Im Juli 1939 konnte noch das Schützenfest in althergebrachter Weise gefeiert werden, doch wenige Wochen später brach der 2. Weltkrieg aus, und gleich in den ersten Tagen wurden über 50 Schützenbrüder zur Wehrmacht eingezogen. Obwohl es der "Führer" zunächst ausdrücklich verlangte, auch im Krieg die Schützenfeste weiterzufeiern, sollte es in Horneburg zehn Jahre dauern, bis wieder ein Schützenfest gefeiert werden konnte.

Während der Kriegszeit wurde die Festhalle durch die Wehrmacht beschlagnahmt; in der Schießhalle war zeitweilig ein Kindergarten untergebracht, oder sie diente als Notunterkunft. Der Zugang zur Schießhalle wurde den Schützen schließlich ganz verwehrt.

 

Nach dem Krieg wurden 1945 sämtliche Schützenvereine durch die Alliierten verboten und ihr ganzes Vermögen beschlagnahmt. Die Schießhalle wurde für Wohn-zwecke umgebaut, und die Festhalle diente einem eisenverarbeiteten Betrieb als Unter-kunft. Der Schützenpark verödete! Unser Schützenbruder Karl Franke führte 1947 die Horneburger Einwohner - darunter auch viele Schützen - zu einem ersten geselligen Klub unter dem Namen "Alleweil Fidel" zusammen. Der Klub besteht jetzt noch jung und mit Schwung wie immer.

 

Für Schützenvereine wurden die scharfen Bestimmungen der Alliierten allmählich gelockert, und so konnte 1949 auch in Horneburg wieder ein Schützenfest gefeiert werden. Da der Schützenplatz immer noch beschlagnahmt war, wurden die ersten Schützenfeste bis 1952 in Hauschild´s Tivoli gefeiert. Der Schützenkönig wurde mit dem Luftgewehr und der Vogelkönig mit der Armbrust ermittelt. Karl Walther erinnert sich, wie er die aus Zeven oder Selsingen besorgte Armbrust hinter seinem Haus auf der Wiese von Wilhelm Klug ausprobierte, um die Durchschlagskraft der Pfeile aus ca. 30 Meter Entfernung herauszubringen. Nach den Erfahrungen dieses "Probeschießens" konnte er dann die Vögel für den Vogel-Schießstand bauen. Dennoch gab es vor dem Schützenfest 1949 noch einmal Aufregung, als ein englischer Offizier feststellte, dass ja auch die Armbrust eine tödliche und somit verbotene Waffe sei. Wäre er, wie angekündigt, zum Schützenfest erschienen, dann hätte das Vogel-schießen in jenem Jahr sicher nicht statt-finden können.

Den Festumzug am Schützenfest-Sonntag 1949 hatte die Militärregierung zwar genehmigt, Marschmusik durfte jedoch nicht mitgeführt werden. Was machten die Horneburger Schützen daraufhin? Sie setzten die Musiker auf einen vom Schützenbruder Hans Meyer zur Verfügung gestellten Lastkraftwagen und ließen sie im "überschlagenden Einsatz" an den Hauptpunkten im Ort, die der Festzug berührte, zum Marsch aufspielen. So gelangte man unter flotten Marschweisen zum Tivoli.

Nachdem das Vereinsvermögen Ende des Jahres 1950 wieder freigegeben war, begannen die Jahre der Planung, des Wiederaufbaues und der Erweiterung und Verbesserung unserer Anlagen. Unser 1972 verstorbener verdienstvoller Schützenbruder Wilhelm Schering schrieb darüber in der Festschrift zum 100jährigen Jubiläum:

" ...alle Arbeiten wurden mit dem rechten, nie erstorbenen Schützengeist angepackt und der überwiegende Teil aller Arbeiten von den Alt- und Jungschützen und sogar von den Ehrenmitgliedern in freiwilligem Arbeits-dienst geleistet! Zuerst wurde auf einer außerordentlichen Generalversammlung der Bau von vorläufig acht 50 m-Ständen aus massivem Material - Bimssteinen und T-Trägern - beschlossen. Für die Durchführung dieser Arbeiten haben sich der derzeitige Vorsitzende Bernhard Gerkens und der derzeitige Waffenwart Karl Walther sehr eingesetzt.

Schließlich waren die Arbeiten so weit vorangetrieben, dass noch am Sonntag vor unserem Schützenfest 1952 ein Preisschießen mit Kleinkaliber-Gewehren auf dem neuen Schießstand abgehalten werden konnte. Die Schieß- und Festhalle waren aber noch immer belegt, so dass unser eigentliches Schützenfest noch in Hauschild´s Tivoli gefeiert werden musste, jedoch zum letzten Male. Wir wollen aber an dieser Stelle festhalten, dass unsere Stimmung und unser Schwung unter all diesen Einschränkungen nie gelitten haben!"

Schließlich erhielten die Mieter der Schießhalle neuen Wohnraum, und bald hatte die Halle ihr altes Gesicht zurückerhalten und wurde durch einen Küchen- und Waffenraum-Anbau zum Schützenplatz hin sogar noch erheblich erweitert.

 

 

Der Wiederaufbau nach dem Krieg

Auf dem Schützenplatz sollten allmählich die während des Krieges entstandenen Schäden beseitigt werden, und so wurden 1951 780 junge Bäume im Schützenpark angepflanzt.

1951 erfolgte zum erstenmal in der Geschichte unseres Vereins der Auftakt zum Schützenfest durch einen nächtlichen Fackelumzug vom Schützenplatz zur Ortsmitte. Viele Häuser waren reich illuminiert, und zum Abschluss wurde vor der Kreis-sparkasse der Große Zapfenstreich gespielt.

 

Beim Schützenfest 1952 "war und ist ganz Horneburg aus dem Häuschen. Neben dem frischen Grün der Girlanden und dem bunten Farbenreigen der Fahnen ist es das Grün der Schützenuniformen, das den Horneburger Flecken nun schon seit dem vergangenen Freitag beherrscht... Ein Volksfest, wie es schöner nicht sein kann." (Stader Tageblatt) Damit das Schützenfest endlich wieder in seinem ganzen Ablauf auf dem Schützenplatz gefeiert werden konnte, wurde 1953 ein 12 x 27 Meter großes grün-weißes Schützenzelt gekauft.

Auf der Generalversammlung 1954 trat im Vorstand eine Wachablösung ein. Aus Alters- und Fortzugsgründen legen die bisherigen Vorstandsmitglieder ihre Ämter nieder. Wegen ihrer Verdienste um den Verein wurden Bernhard Gerkens zum Ehrenmitglied und Gottfried Engelke I zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Dem neuen Vorstand gelang es nach langwierigen Verhandlungen, die Festhalle von der Firma Merkens zu kaufen. Die umfangreichen Arbeiten bei der Instandsetzung der grundüberholungsbedürftigen Festhalle wurden bis auf die kostspieligen Dacharbeiten im Spätsommer 1954 abermals im freiwilligen Arbeitsdienst durchgeführt. Unsere Schützenbrüder, die im Besitz von Treckern und Lastkraftwagen waren, fuhren unermüdlich und kostenlos mehrere 100 cbm Kies zur Auffüllung der Festhalle, zur Verstärkung des Deckungswalles am Schießstand und zur Erhöhung und Planierung des Festplatzes heran. Der Festplatz hatte nämlich beim Schützenfest 1954 unter Wasser gestanden und mußte von der Freiwilligen Feuerwehr Horneburg leergepumpt werden. Den Kies stellte unentgeltlich unser Schützenbruder Ludwig Blohm zur Verfügung.

Die Festhalle konnte zu einem angemessenen Pachtzins an eine holzverarbeitende Firma verpachtet werden. Zu den Schützenfesten musste die Festhalle stets so weit wie möglich ausgeräumt werden, so dass uns 1955 schon der größte Teil der Festhalle zum Feiern zur Verfügung stand.

Im Frühling des Jahres 1955 wurden die letzten 10 Schießstände von insgesammt 18 Schießständen hergestellt, so dass bereits im Juni das Bezirksschießen des Bezirksschützenverbandes auf den neuen Ständen durchgeführt werden konnte.

Zu guter Letzt...

Am Schluss des Blickes in die Geschichte unseres Schützenvereins stellt der Chronist erfreut fest, dass es unter den Schützenschwestern und Schützenbrüdern über die Zielsetzungen des Vereins gegenwärtig keine grundlegenden Meinungsverschiedenheiten gibt. Alle Sparten unseres Vereins von der Kinderkommission, der Jugendabteilung über die Jungschützenabteilung, die Damenabteilung und den Spielmannszug bis zur Schießabteilung, den Hauptleuten und Fahnenträgern werden von verantwortungsvoll handelnden Schützenschwestern und Schützenbrüdern geleitet. Sie sind dabei bereit, auch neue, erfolgversprechende Wege zu gehen.

Alle Majestäten, die in den letzten Jahrzehnten die Königswürde errungen haben, dienten in ihrem Königsjahr mit ihrer ganzen Kraft dem Verein. Bei allen unseren sportlichen und geselligen Veranstaltungen sind es gerade immer wieder die Ehrenmitglieder, die durch ihr großes Interesse und Engagement für den Verein den jüngeren Schützenschwestern und Schützenbrüdern den rechten Schützengeist zeigen.

 

Wir haben durch die Restaurierung und Erweiterung unserer Festhalle, die Befestigung und Ausgestaltung des Schützenplatzes, die Modernisierung und Erweiterung der Schießanlagen für alle Vereinsmitglieder und unsere Gäste denkbar günstige Vorbedingungen geschaffen.

Bei den Vorhaben des Vereins hat sich das jahrzehntelange gute Verhältnis zum Rat und zur Verwaltung des Flecken Horneburg bewährt und zeigt sich durch vielfältige Hilfen und Unterstützung, die uns gewährt worden sind.

Darum haben wir allen Grund, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.

 

 

 

 

Die Damenabteilung

Struktur der Damenabteilung des Schützenvereines

Gegründet wurde die Damenabteilung 1956 als eine der Ersten des

Bezirksschützenverbandes Stade.

Herbst 1973 Gründung des 1. Damenvorstandes.

Ab Frühjahr 1979 bekam die Damenabteilung das volle Stimmrecht durch volle Beitragszahlung.

Die 1. Beste Schützin wurde 1970 per Luftgewehr ausgeschossen.

1975 wurde auf Kleinkaliber umgestellt.

Die 1. Beste Vogelschützin wurde 1975 ausgeschossen.

Der derzeitige Mitgliederstand beträgt 60.

Aktivitäten - Schießsport

Wir treffen uns im Winterhalbjahr Oktober - März am Montag ab 19.00 Uhr zum Luftgewehrschießen auf dem Schießstand. Parallel dazu werden die Winterrundenwettkämpfe durchgeführt.

Im Sommerhalbjahr April - September treffen wir uns am Donnerstag ab 19.00 Uhr zum Kleinkaliberschießen. Auch im Sommerhalbjahr gibt es die Möglichkeit an Wettkämpfen teilzunehmen.

Die Schützenfeste der Nachbarvereine werden von uns besucht. Auch hier nehmen wir aktiv an Pokal-Schießveranstaltungen teil.

Sonstige Aktivitäten

Von Mai - Oktober finden jeden 1. Montag im Monat unsere beliebten Radtouren statt. Beim Straßenfest präsentieren wir uns mit dem Straßenkaffee. Boßeltouren finden ebenfalls statt. Nicht zuletzt möchten wir unsere größeren Ausfahrten erwähnen, die zur Zeit alle zwei Jahre stattfinden.

Freunde des Schießsports oder solche, die es gerne werden möchten, sind uns an den Übungsabenden herzlich willkommen. Kontaktaufnahme über den Damenvorstand ist ebenfalls möglich.

 

Jungschützen Horneburg

Natürlich gibt es auch bei uns Nachwuchs. Neben „ganz normalen“ Hobbies wie Fußball, Reiten oder Computerspielen, ist der Schützenverein unsere Leidenschaft. Aber warum eigentlich Jungschütze?

Für uns zählt neben dem Sport vor allem die Gemeinschaft.

Ob wir an Schießabenden gerne zum Reden zusammen sitzen oder auf Jungschützenempfängen gemeinsam feiern, auf eine nette Runde kann man zählen.

Über Schützenvereine hört man häufig, dass die ganze Sache recht eingestaubt und ausschließlich traditionsbehaftet sei. Uns ist die Tradition natürlich wichtig und mit unserer Mitgliedschaft wollen wir diese weitergeben. Eingestaubt sind WIR aber ganz und gar nicht.

Willst Du eine neue und etwas außergewöhnliche Sportart ausprobieren oder suchst einfach eine nette Gemeinschaft? Dann werde Mitglied und lern uns kennen.

Weitere Informationen und die Eintrittserklärung findet Ihr hier: Link

Jungschützenempfang – Was ist das?

 

Zum Abschluss des Königsjahres veranstalten die JS Majestäten jedes Vereins einen Empfang. Dort wird zusammen mit anderen Vereinen noch einmal gefeiert.